Könnt ihr euch noch an den Film „The Matrix“ erinnern? 1999 kämpften Keanu Reeves alias Neo und andere in einer simulierten Realität, einer computergenerierten Traumwelt.

Wenn man sich die heutige Entwicklung in der VR (virtual reality) und AR (augmented Reality) Technologie ansieht, scheint dieser Film diesen Traumweltcharakter nicht mehr sehr zu erfüllen. Die digitale Welt entwickelt sich immer weiter, viele talentierte, kreative Köpfe arbeiten daran die Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt verschwimmen zu lassen. Interaktive Elemente (man denke an Pokemon Go zum Beispiel) werden über reale Bilder gelegt und erscheinen so real, dass man danach greifen möchte. Die virtuellen Trophäen waren plötzlich so begehrt, dass Tausende – jung und alt – in der Realität danach jagen gingen.

Um diese Technik nutzen zu können bedarf es keines Rechenzentrums mehr: Jeder der ein modernes Smartphone besitzt, kann mitmachen, augmented reality ist auf diese Weise für jedermann zugänglich. Ein anderes Beispiel aus unserem Alltag in dem virtuelle Bilder die realen überlagern, sind AR Filter z.B. in den Sozialen Medien. Auf Instagram kann man sich in Sekundenschnelle Hasenohren wachsen lassen oder Tigerstreifen ins Gesicht zaubern. Wir wundern uns über diese Bilder schon gar nicht mehr. Längst ist es normal geworden und beindruckt nur noch mäßig.

Online Verkäufer profitieren von dieser Technologie. So kann man beispielsweise Kosmetik virtuell testen. Lippenstift, Lidschatten, Rouge, Nagellack – jedes Produkt lässt sich als Filter über das eigene Selfie legen. In Echtzeit und in perfekter Bildqualität kann man sämtliche Farben und Formen testen und sogar mit seinen Freunden über Messenger teilen. Gerade in Zeiten wo Hygiene wichtiger denn je ist, sind solche Filter hilfreich bei der Kaufentscheidung.
Schmuck zum Muttertag, eine hübsche Kette zum Geburtstag, eine neue Uhr für die Schwester? Ganz schön schwierig sich vorzustellen wie Schmuck angelegt aussieht. Hier können Onlineshops die AR Filter anbieten punkten: Jeden Ring im Sortiment kann man sich virtuell an den Finger stecken, jede Kette um den Hals legen, jede Uhr am Handgelenk tragen.

Mit Zusatzinformationen über Inhaltsstoffe, Preise oder Ergänzungsprodukte hilft diese Technologie darüber hinweg, Artikel nicht physisch begreifen zu können. Dieses „magische“ Shoppingerlebnis ist zukunftsweisend: umweltfreundlich in vielen Aspekten (keine Anfahrt zu Shops, keine Tester die weg geworfen werden, Kassenzettel etc.), rund um die Uhr zugänglich, alles aus dem virtuellen Regal kann beliebig oft getestet/angeschaut werden, kein in der Schlange stehen, keine Parkplatzsuche, kein Zeitdruck. Die Liste liese sich fortsetzen.

„Augmented Reality wird im großen Stil kommen und wenn sie das tut, werden wir uns fragen, wie wir ohne sie gelebt haben.“ – Tim Cook

AR ist aber viel mehr als nur ein Zeitvertreib auf dem Smartphone. Diese Technologie wird in vielen verschiedenen seriösen Bereichen eingesetzt wie Beispielsweise in der Medizin, Bauwesen, Sport oder von Firmen zu Schulungszwecken ohne Mitarbeiter um die Welt reisen lassen zu müssen.

Immer mehr wird die reale Welt mit der virtuellen verschwimmen. Es bleibt abzuwarten welche Bereiche als nächstes digital erschlossen werden.

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